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AutorenbildAmelie Marie Weber

Südwestdeutsche Medientage: Panel

Aktualisiert: 21. Aug. 2022

Heimspiel in der Pfalz: Am 29. Juni war ich bei den Südwestdeutschen Medientagen zu Gast und habe mit Karsten Kammholz (Chefredakteur Mannheimer Morgen), Prof. Andrea Römmele (Hertie School Berlin) und Holger Martens (Geschäftsführer “Die Rheinpfalz”) über die Zukunft des Journalismus diskutiert. Eine interessante Runde, die mir großen Spaß bereitet hat.


Die Diskussion stand unter dem Motto "Wir brauchen die nicht mehr".

Beschreibung:


Öffentliche Akteure, Politiker*innen, Regierungen, zivilgesellschaftliche Akteure, auch Unternehmen und Kirchen haben es heute viel leichter als früher, Adressat*innen auf direktem Wege zu erreichen. Social Media-Kanäle und elektronische Kommunikation machen’s möglich. Der mühsame und nicht immer von Erfolg gekrönte Weg über etablierte Medien scheint entbehrlich. Agenda-Setting wird selbst gemacht. Friedrich Merz hat diese Entwicklung 2020 bei der Talk-Runde eines Karnevalsvereins auf den Punkt gebracht: »Wir brauchen die nicht mehr. Und das ist das Schöne. Sie können heute über Ihre eigenen Social Media-Kanäle, über YouTube, Sie können ein Publikum erreichen, das teilweise die Öffentlich-Rechtlichen, auch die privaten institutionalisierten Medien nicht mehr erreichen.« Was Merz für eine »gute Nachricht der Digitalisierung« hielt, hatte im Blätterwald, im Äther und teils auch im Netz einen Sturm der Entrüstung zur Folge. Die Südwestdeutschen Medientage werfen einen kritischen Blick auf die zunehmende Bedeutung direkter Kommunikation ohne die Vermittlung öffentlich-rechtlicher und privater Medien – aus wissenschaftlicher, journalistischer, politischer Sicht. Und sie fragen ethisch: Was an der Entwicklung ist tatsächlich »gut« und was ist »schlecht«. Welche Herausforderung ergeben sich für Medienhäuser und Verlage? Wie verändert sich der Beruf de*r Journalistin. Welche Rückwirkungen ergeben sich für öffentliche Akteure, wenn sie sich nicht mehr dem Gatekeeping des professionellen Journalismus stellen, sondern Thema, Meinungsmacher*in, Produzent*in und Gatekeeper in einer Person sind?


Ich finde, dass das unglaublich wichtige Fragen sind und bin deshalb sehr glücklich, dass ich einen Teil zur Diskussion beitragen durfte. Mir war es ein Anliegen, unseren TikTok-Kanal vorzustellen und so aufzuzeigen, wie Journalismus heute funktionieren kann und wie wir mit journalistischen Inhalten junge Menschen erreichen. Die Abendveranstaltung im historischen Hambacher Schloss mit einem Blick über meine geliebten Weinberge rundete die gelungene Veranstaltung ab. Schää war’s!

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