Als ich mein Studium im Sommer 2018 beendet habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell an die Uni zurückkehren würde. Und schon gar nicht als "Gast-Dozentin"!
Aber es ist wirklich wahr: Am 26. November durfte ich im Seminar "Kommunikation im politischen Berlin" am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin von meinen Erfahrungen als junge Hauptstadt-Journalistin berichten.
Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Seminar selbstverständlich online statt.
Zugegeben, ein bisschen aufgeregt war ich schon, als ich auf dem Bildschirm sah, dass fast 80 Student*innen dabei waren. Die Dozentin Dipl.-Pol. Simone Dyllick-Brenzinger stellte mich als "Wie-Wird-Man-Journalistin-Influencerin" vor, was mich sehr zum Lachen brachte. So hatte mich zuvor noch nie jemand bezeichnet, aber wenn ich so recht drüber nachdenke, freue ich mich über diese Bezeichnung natürlich. Denn jungen Menschen von meinem Beruf zu erzählen und ihnen den Einstieg in die Branche zu erleichtern, ist für mich eine Herzensangelegenheit.
Die Studierenden waren alle super freundlich und vor allem wahnsinnig interessiert, was mich sehr freute. Nachdem ich mich kurz vorgestellt und meinen Lebenslauf zusammengefasst hatte, stellten mir die Teilnehmenden ganz viele Fragen:
Wie sieht ein normaler Arbeitstag für mich aus?
Was ist besonders an der Arbeit in einer Zentralredaktion?
Ist es heute die Pflicht einer Journalistin, bei Social Media präsent zu sein?
Wie sieht der Journalismus von Morgen aus?
Würdest du sagen, dass Journalist*innen objektiv berichten können?
Was ist ein Volontariat?
Und vieles mehr!
Ich habe versucht, auf alle Fragen möglichst genau einzugehen und mein Wissen mit den jungen Politik-Experte*innen zu teilen. Immer wieder stelle ich fest, wie viele Fragen es zu meinem Beruf gibt und es ehrt mich, diesen spannenden Job zu repräsentieren und die Hintergründe zu erläutern.
Nach einer Stunde, die sich für mich anfühlte wie wenige Minuten, war das Seminar bereits zu Ende. Selbstverständlich bot ich den Studierenden an, sich jederzeit an mich zu wenden und mich und meine Arbeit hier auf dem Blog und bei Instagram weiterzuverfolgen. Ich freue mich sehr, dass einige davon auch schon rege Gebrauch gemacht haben.
So aus Dozenten-Perspektive macht mir Uni noch mehr Spaß als damals als Studentin, muss ich sagen... In meiner Studienzeit hätte ich mir ein solches Seminar jedenfalls definitiv gewünscht. Ich finde es großartig, dass die FU Berlin solche "ABV-Seminare" (Allgemeine Berufsvorbereitung) anbietet, in denen Menschen aus ihrem Berufsalltag berichten. Denn ich bin davon überzeugt, dass Studierende von Praxiseinblicken stark profitieren.
Wie schön, dass ich bei diesem wunderbaren Seminar dabei sein durfte. Vielleicht bekomme ich ja bald mal wieder die Chance, Uni-Luft zu schnuppern. Ich habe mir bewusst auf die Fahne geschrieben, junge Menschen für die Journalismus-Branche zu begeistern und sie über die Hintergründe dieses spannenden Berufs zu informieren. Dafür nutze ich sehr gerne meine Freizeit. Eine "Wie-Wird-Man-Journalistin-Influencerin" eben ;-)
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